Ich muss eine zweite Persönlichkeit haben, die nachts, wenn mein anderes Ich tief schläft, sich zum Computer schleicht und massenhaft wertlose Newsletter abonniert. Anders kann ich es mir nicht erklären, von mir gänzlich unbekannten Unternehmen Newsletter zu erhalten, mit dem Hinweis, dass ich ihn nur erhalte, weil ich ihn abonniert hätte.
Man ist natürlich so freundlich, darauf hinzuweisen, dass man sich auf der Website der Firma ganz ohne Probleme austragen kann ... und bestätigt einem Spammer damit aus erster Hand, dass das Mail tatsächlich gelesen wurde. Das ist auch der Grund, warum Sie diese Mails NIE beantworten dürfen, ausser es handelt sich um eine tatsächlich seriöse oder bekannte Firma.
Das ist allerdings immer schwieriger festzustellen. Beim massenhaften Sammel-Löschen unerwünschter Mails geht der typische Internetnutzer oft ähnlich vor: Man schaut die Betreffzeile an oder den Absender. Typische Betreffzeilen versprechen Ihnen einen grösseren Penis (auch wenn Sie eine Frau sind), das sagenhafte Verschwinden aller Schulden ohne etwas dafür tun zu müssen, oder die Website, auf der Sie die 80'000 Frauen finden, die nur darauf warten, von Ihnen flachgelegt zu werden (auch wenn Sie eine Frau sind).
So kommt es, dass ich täglich bis zu 100 (HUNDERT) Mails lösche, ohne den Inhalt anzuschauen. Wenn also jemand ein Mail verschickt, das mehr als ein $-Zeichen in der Betreffzeile hat, ist er selber schuld, wenn seine Mails nicht gelesen werden. Diese Art von Kollateralschäden sind im Zeitalter des Spams nicht mehr zu vermeiden.
Eine weitere Variante des Spam-Slammings ist es, die Absenderadresse anzuschauen.
Bei den Mails von natasha90334@yahoo.com muss nicht einmal mehr die Betreffzeile beachtet werden. Wer solch eine Mailadresse wählt, ist selber schuld, wenn seine Mails aus Prinzip geshreddert werden. Allerdings erstaunt es doch sehr, dass eigentlich seriöse Unternehmen aus lauter Langeweile sich für Absenderadressen entscheiden, die sich in nichts mehr von Spamschleudern unterscheiden lassen. So erhielt ich diese Woche ein Mail, das angeblich von Dell stammen soll. Die Absenderadresse lautete erstaunlicherweise dell_ch@dellemea.ann0.com! Das ist doch eine typische Spammeradresse, oder? Vielleicht schämt man sich bei Dell, Spam-Mails mit dell.ch oder dell.com zu versenden.
Aber ich kam aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus, als ich ein Mail von einer typischen Spam-Adresse erhielt, nämlich notification.81334@info.nsi-direct.com. Schon mal davon gehört? Auch nicht? Wer merkt sich schon Spam-Adressen! Es stellte sich heraus, dass die Firma Verisign (Ein nicht ganz unbedeutender Registrar von Internet Domainnamen) diese Mailadresse für sogenannte "account notifications" verwendet. Vermutlich gingen dem Registrar die guten Domainnamen aus...
Damit Ihnen solche Peinlichkeiten nicht passieren, geben wir Ihnen ein paar gute Tips für Ihren Newsletter:
Versenden Sie nur Text-Newsletter. Es gibt keinen einzigen Grund, Newsletter als HTML-Seiten zu versenden. Die HTML-Seite gehört auf die Website, und Mails sind da um gelesen zu werden, nicht zum Surfen!
Versenden Sie Newsletter nur an Empfänger, die sich selbst eingetragen haben. Dazu ist es nötig, dass nach einem Eintrag eine Bestätigungsmail an den Eingetragenen gesendet wird. Wenn er danach nicht noch einmal rückbestätigt, darf er nicht eingetragen werden. Sonst könnte ja jeder die Mailadressen missliebiger Personen bei den Spammern eintragen.
Verwenden Sie nicht Absenderadressen, die nach Spam aussehen
Betrachten Sie den Newsletter nicht als billige Massenwerbung. Die Empfänger hatten sich registriert, weil sie von Ihnen wertvolle Inhalte erwarteten. Wenn Sie keine Inhalte zu bieten haben, dann lassen Sie es lieber sein.
Goeldi.com realisiert auch Ihren Newsletter! Als Bestandteil guten CRM's sollten Sie nie auf den Kontakt mit Ihren Kunden verzichten. Wir erzählen Ihnen gerne von den vielfältigen und komfortablen Möglichkeiten seriöser Newsletter.
Wir haben jetzt Antispam-Software direkt auf unseren Servern installiert, um die Spam-Flut einzudämmen. Seither herrscht gähnende Leere in meiner Mailbox