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Vorwärts im SekundentaktGute Websites sind vor allem eins: schnellDies ist ein redaktioneller Beitrag von Stephan Göldi im espresso - der Zeitschrift für die engagierte FrauRegelmässige InternetnutzerInnen wissen, was eine gute Website ausmacht. Nicht originelles Design, Musik-Begleitung oder gar Filmchen werden beim Surfen gesucht: In unseren ungeduldigen Zeiten zählt vor allem die Schnelligkeit. Schnelligkeit bedeutet zum Beispiel, dass eine Website auf einen Mausklick reagiert und zwar sofort. Als "sofort" empfinden die meisten BesucherInnen, wenn die Reaktion eines Systems innerhalb von maximal einer Sekunde stattfindet. Keine BarrierenDie meisten Leute kommen mit einem bestimmten Ziel oder einer konkreten Frage auf die Website. Gutes Webdesign stellt deshalb den Nutzen in den Vordergrund. Gutes Webdesign verlangt auch nicht das Herunterladen spezieller Programme, um sie überhaupt korrekt betrachten zu können. Vielerorts muss man nach wie vor einen Eintrittspreis bezahlen, um in den zweifelhaften Genuss zu kommen: "Optimiert für den Soundso-Browser bei einer Auflösung von 1024x768", heisst es da zum Beispiel. Eine gute Website ist jedoch nicht für eine bestimmte Software oder Bildschirmauflösung, sondern für die KundInnen optimiert. Nutzen und AktualitätOb Ihre Website die Wünsche Ihrer BesucherInnen tatsächlich erfüllt, finden Sie mit einem so genannten Usability-Test heraus. Bei einem ganzheitlichen Webprojekt sollte dieser einen festen Bestandteil bilden - oder mindestens rechtzeitig vor dem Start der Website eingeplant werden. Das USABLE-Label (Wie brauchbar sind Schweizer Websites) bezeugt, dass nicht nur Tests ausgeführt wurden, sondern die gewonnenen Erkenntnisse - soweit verhältnismässig - auch umgesetzt wurden. Funktioniert Ihre Website?Die einfachste Variante des Usability-Tests besteht in der so genannten heuristischen Evaluation. Dabei überprüft man Dinge wie beispielsweise die Sichtbarkeit des Systemstatus, die Kontrolle über das System (etwa die "Zurück"-Taste) oder die Fehlerprävention (etwa bei Falscheingaben in Formularen). Ein Beispiel für einen fehlenden Systemstatus wäre es, wenn man auf einen Link klickt und kein Sandührchen erscheint. Die Benutzerin weiss dann nicht, ob das System den Klick wirklich verstanden hat und klickt vielleicht mehrmals. Anderereseits würde ein Sandührchen den Systemstatus "bin-grad-am-Laden" anzeigen. Viele Designer meinen, es sei besonders wirksam, die Funktionalität der Zurück-Taste zu deaktivieren (leider ist das möglich). Dass mit solch drakonischen Massnahmen die Kundengunst nicht gerade gefördert wird, versteht sich von selbst. Was würden Sie denken, wenn die Tür eines Ladens hinter Ihnen abgeschlossen wird, denn Sie könnten ja zur Konkurrenz rübergehen ...! Beobachtung von TestpersonenEine weitere Möglichkeit bilden Usabilitytests mit Testpersonen. Die Testperson erhält die Aufgabe, eine bestimmte Information auf einer Website zu beschaffen oder einen Vorgang (Task) auszuführen. Der Testleiter notiert sich Auffälligkeiten. Die Testperson muss ausserdem so viele Gedanken und Eindrücke wie möglich laut mitsprechen. Dies ist natürlich kein einfaches Unterfangen. Viele Testpersonen glauben anfangs, unter einem gewissen Leistungsdruck zu stehen und ihre Tasks so schnell wie möglich ausführen zu müssen. Diese Fehlannahme zu vermeiden, erfordert eine gute Vorbereitung durch den Testleiter. Tests mit mehreren Personen werden idealerweise nicht unmittelbar hintereinander ausgeführt. Nach jedem einzelnen Test sollten die gewonnenen Erkenntnisse in einem entsprechenden Redesign umgesetzt werden. Erst dann sollte mit der nächsten Person weitergetestet werden. Die weiteren Testpersonen würden nämlich auch einen Teil jener Probleme feststellen, die von der ersten Testperson bereits entdeckt wurden. Durch das kontinuierliche Redesign ist die Wahrscheinlichkeit, viele Fehler effizient aufzufinden, grösser. Frauen sind zielstrebigerFrauen sind im Web konsequenter, effizienter und mehr auf Qualität bedacht. Vergleichbar ist dies übrigens mit der folgenden Situation, die Sie vielleicht selbst schon erlebt haben: Ein Mann und eine Frau kaufen sich gleichzeitig einen Computer. Während die Frau die Kurzanleitung liest, auf der steht: "Unbedingt vor dem Auspacken lesen!", fackelt der Mann nicht lange rum und macht sich schnurstracks ans Zusammenstecken und Aufstellen. Während der Mann sich schon das erste Mal aufregt, weil etwas nicht so funktioniert, wie er es erwartet hätte, beginnt die Frau - etwas zielstrebiger - mit dem korrekten Aufbauen der Einzelteile. Letztlich werden beide gleich schnell zum Ziel kommen. Doch das Beispiel zeigt, dass Frauen für manch ein Informatik-Team eine wertvolle Ergänzung sein könnten Der kleine Unterschied
Natürlich ... gibt es auch Ausnahmen |